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Frust über Dauer-Sonnenfinsternis in Celler Altstadt

 

Die Cellesche-Zeitung berichtet am 28.08.2016:

Sie ist wahrlich kein Lichtblick, sondern vielmehr ein dunkler Fleck, der einen unangenehmen Schatten auf die Celler Altstadt wirft. Die ehemalige Gaststätte „Goldene Sonne“ an der Schuhstraße ist ein Sinnbild für das rat- und erfolglose Agieren von Politik und Verwaltung hinsichtlich der Belebung der Innenstadt. Für die Immobilie, die die Stadt 2008 gekauft hatte, um sie als Musterbeispiel für die Sanierung eines Fachwerkhauses mit Erschließung der Hinterhöfe aufzupolieren, gibt es immer noch kein Nutzungskonzept. Im städtischen Bauausschuss teilte die Verwaltung jetzt mit, dass sie willens sei, einem Antrag der FDP zu entsprechen und das ursprüngliche „Planungsziel aufzugreifen und die Fläche zu entwickeln.“

CELLE. Joachim Falkenhagen (FDP) zeigte sich wenig erfreut darüber, dass er die Verwaltung immer wieder nachdrücklich und „penetrant“ an das erinnern musste, was die Politik ihr vor langer Zeit aufgetragen hatte. Der Umstand, dass die Verwaltung nun wieder auf den von der Politik vorgegebenen Kurs einschwenken wolle, zeige, dass man sich acht Jahre lang im Kreis gedreht habe.

Dabei habe das Kreisen in der Sonnen-Umlaufbahn durchaus seinen Preis, wie die Verwaltung auf Nachhaken der FDP vorrechnete. 175.000 Euro hatte der Stadt für den Kauf des Hauses ausgegeben: „Die Aufwendungen in 2015 betrugen 9843,94 Euro. Erträge wurden im Jahr 2015 in Höhe von 3156 Euro erzielt. Die Zinsen für den Zeitraum von 2008 bis 2015 betrugen insgesamt 61.418,12 Euro. Der Saldo zwischen Aufwendungen und Erträgen liegt in diesem Zeitraum bei minus 134.941,28 Euro.“ Man kann also nicht behaupten, dass das ehemals als Vorzeige-Projekt gedachte Haus eine besonders profitable Unternehmung wäre.

„Ziel des Ankaufs ist die von dieser Parzelle im Zusammenschluss mit weiteren umliegenden Eigentümern ausgehende gemeinsame Entwicklung eines Wohnquartieres“, erinnert sich die Verwaltung in einer aktuellen Vorlage. Die städtische Parzelle bilde dabei ein Schlüsselgrundstück, da sie sowohl vom Nordwall als auch von der Schuhstraße erschlossen sei: „Gleichzeitig sollte städtischerseits am Gebäude Schuhstraße 5 gezeigt werden, wie ein Fachwerkgebäude denkmalgerecht saniert und erhalten werden kann. Auf Grund der Haushaltssituation konnte dieser Ansatz bislang nicht umgesetzt werden.“ Demnächst sei eine nichtöffentliche Quartiersversammlung geplant.

Falkenhagen sagte, es nutze nichts, wenn man einfach nur „gute Gespräche“ führe: „Es muss auch was dabei herauskommen.“ Die Stadt müsse sich viel intensiver um das Thema kümmern, damit die Altstadt nicht so „öde und traurig“ aussehe. Stadtbaurat Ulrich Kinder hielt dagegen: „Die Altstadt ist nicht öde und traurig, sondern schön und lebendig.“ Udo Hörstmann (Unabhängige) steuerte andere Beobachtungen bei: „Bei ihrem Fackelumzug marschieren die Schützen beim Schützenfest durch eine Totenstadt mit schwarzen Fenstern in den Obergeschossen.“

Joachim Schulze (SPD) meinte, es sei vielleicht gar nicht so schlecht, dass in der Goldenen Sonne noch nichts passiert sei: „So konnte wenigstens auch nichts Falsches realisiert werden.“ Kinder betonte, es sei ihm sehr viel daran gelegen, Leben in die immerhin noch 1055 Bewohner zählende Kern-Altstadt zu bekommen: „Ich warte jetzt erst einmal das Ergebnis des Dialogs im Herbst-Quartiergespräch ab, bevor ich über alternative Lösungen nachdenke.“ Vielleicht steht in Celle bald eine Sonne zum Verkauf.

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